Die Optimierer von Theresa Hannig (Band 1 von 2)
Inhalt
2052. Deutschland ist Teil der Bundesrepublik Europa – kurz BEU. Es herrschen Wohlstand, Sorglosigkeit und auch eine gewisse Naivität in der Optimalwohlökomonie, in der Roboter den Menschen lästige Arbeiten und Pflichten abnehmen. Man wird von der sogenannten Lebensberatung in Jobs eingeteilt, die aufgrund eines Persönlichkeitsprofils am besten zu jedem Bürger und jeder Bürgerin der BEU passen. Und zu wem nichts passt, der bekommt das Grundeinkommen und wird in die Kontemplation geschickt. Diese Menschen dürfen sich den ganzen Tag dem Müßiggang hingeben. Ob sie wollen oder nicht.
Im 1. Band lernen wir Samson Freitag kennen, einen überaus engagierten und überzeugten Anhänger der Optimalwohlökonomie. Einem loyalen Bürger und Lebensberater, der seinen Job sehr genau nimmt. Bis zu dem Tag, als aufgrund einer falschen Entscheidung das Kartenhaus seines organisierten Lebens in sich zusammen stürzt und er die Kehrseite des Systems kennen lernt…
Meine Meinung:
Das Buch bekommt von mir 5 von 5 Sternen
Die Autorin hat es geschafft, mich von der ersten Seite an zu fesseln. Ich bin direkt in die Welt des Jahres 2052 eingetaucht und konnte mir sehr genau vorstellen, wie das Leben in der Optimalwohlökomie aussieht. Da die Geschichte in der nahen Zukunft spielt, sind manche der Entwicklungen nicht ganz so utopisch, wie man vielleicht meinen mag. Fleischkonsum ist illegal, es gibt synthetisches Fleisch. Wir haben im Jahr 2021 Fleischersatzprodukte, die immer beliebter werden. Carsharing ist an der Tagesordnung, der Besitz des eigenen Autos gilt als verpönt und wird eigentlich nur geduldet. Die Bürgerinnen und Bürger verdienen sich Sozialpunkte für Leistungen des Staates, sie werden in Kategorien eingeteilt. Je nach Punktestand dürfen sie die Regierung wählen, sich fortpflanzen, ein Gemeinschafts-Fahrzeug nutzen und viele weitere Dinge, die das Leben angenehmer machen.
Und wie immer im Leben hat auch hier die Medaille zwei Seiten. Wer sich nicht an die Regeln hält, verhielt schneller als man „Optimalwohlökonomie“ sagen kann, seine Sozialpunkte und gerät in eine nahezu unaufhaltsame soziale Abwärtsspirale. Im letzten Schritt droht die Inhaftierung in sogenannten „Internaten“.
Es ist schon besorgniserregend, wenn man die Geschichte liest, wie sich die Bevölkerung vom Wohlstand einlullen lässt und alles akzeptiert, was die Regierung anordnet. Ohne zu hinterfragen, wer da eigentlich die Gesetze erlässt und was sie wirklich bedeuten. Und die wenigen, die es wagen zu hinterfragen, müssen sich im Untergrund verstecken oder werden in die „Internate“ gebracht.
Außerdem gibt in der Welt des Buches Roboter, die den Menschen viele Arbeiten abnehmen, die diese Gesellschaftsform eigentlich erst ermöglichen. Aber hier ist es anders als in „Terminator“. Die Roboter wollen nicht die Vernichtung ihrer Schöpfer, sie wollen die gleichen Rechte. Sie wollen arbeiten, und den Menschen ein angenehmeres Leben ermöglichen. Dafür wollen sie aber als Individuen anerkannt werden.
Die Unvollkommenen von Theresa Hannig (Band 2 von 2)
Bundesrepublik Europa 2057. Samson Freitag hat die andere Seite der Optimalwohlökonomie kennen gelernt und mit seinem Leben bezahlt. Dies war nicht das Ende seiner Geschichte, denn er wurde wiedergeboren. Als einer der Roboter, die die Gesellschaft in der BEU am Laufen halten. Aber er hat sich mit der Rolle eines einfachen Basileus nicht zufrieden gegeben. Er wollte mehr, er wollte den Menschen helfen, sie leiten, sie führen, sie vor allem Schlechten bewahren. Also wurde er ihr Gott.
Die Rebellin Lila, die Samson im 1. Teil für ihre Rebellion rekrutieren wollte, wurde verhaftet und in ein „Internat“ gebracht. Ein Gefängnissystem der BEU, wo die Haftbedingungen dem Leben der Menschen in Kontemplation ähneln. Sie werden mit gutem Essen und unzähligen Freizeitbeschäftigungen versorgt und auf diese Weise ruhig gestellt, dürfen aber das Internat für die Dauer ihrer Haft nicht verlassen. Bei Verstößen oder Fluchtversuchen droht die „Verwahrung“.
Lila interessiert das wenig. Vom ersten Tag an, denkt sie an Flucht, die ihr schließlich gelingt. Doch diese war zu einfach. Es scheint, dass ein alter Bekannter etwas von ihr will…
Meine Meinung:
Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sternen.
Der zweite Band ist auch spannend, keine Frage. Aber Lila ist eine Person, der ich nicht so nahe gekommen bin wie Samson im ersten Teil. Auch waren hier weniger interessante Beschreibungen über das Leben im Jahr 2057 als im Vorgänger zu finden. Die Weiterentwicklung der Roboter wurde detaillierter beschrieben., was für mich persönlich nicht so interessant war.
Eine Herausforderung war Lilas unfreiwilliger Gefährte, der Roboter-Wissenschaflter Eoin Kophler, der seine Meinung schneller ändert als das berühmte Fähnchen im Wind.
Die Passagen mit ihm waren fast ebenso anstrengend wie die verschiedenen Fraktionen (Samson Freitag, Ercan Böser, die Unvollkommenen), die alle ihre eigenen Ziele verfolgten und Lila dafür einspannen wollten, egal welche Konsequenzen das für sie hätte.
Die Fraktion der „Unvollkommenen“ kommt mir etwas zu kurz. Mag sein, dass der Titel des Buches sich nicht explizit auf diese Rebellen bezieht, sondern auf Menschen im Allgemeinen im Vergleich zu den stetig weiterentwickelten Robotern und auch auf die nicht voll integrierten Menschen, die sich etliche Chips einpflanzen lassen und bereitwillig dem Samson-Kult huldigen. Dennoch fand ich es schade, dass man über diese Rebellen nicht wirklich viel erfahren hat und auch nicht, wohin der Weg geht. Ein paar Anschläge stürzen kein verhasstes Regime, bringen keine Freiheit zurück. Ich hätte gerne erfahren, wer diese Gruppe ist, und wie es weitergehen sollte, falls sie ihre Pläne verwirklichen und die Optimalwohlökonomie zum Einsturz bringen können.
Aber vielleicht erzählt die Autorin diese Geschichte ja in einem weiteren Buch und beendet eine Trilogie, die nach dem Ende von Teil 2 noch Potenzial für einen dritten Band bereit hält.
Fazit: Wer leichtere Dystopien mag, die zum Nachdenken und kritischen Hinterfragen anregen, ist bei diesen beiden Buchtiteln bestens aufgehoben.
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